Fossilien und Fundstücke an der Ostsee

Eine der beliebtesten Tätigkeiten unserer Gäste während ihres Urlaubes in Boltenhagen sind zweifellos die Spaziergänge direkt an der Ostsee. Hier kann man die herrliche aromatische und gesunde Seeluft genießen und dem beruhigenden Rauschen der Wellen lauschen. Keine Frage, nirgends spürt man den Charme der Ostsee mehr als direkt an der Waterkant.

Während die einen den Möwen hinterherschauen, arbeiten sich die anderen mit gesengtem Haupt Schritt für Schritt durch den Sand. Die Hoffnung auf fossile Fundstücke ist besonders nach stürmischen Wetter sehr groß. Aber was sind das für Fossilien, die gefunden werden möchten?

Zweifellos ist der Bernstein das begehrteste Sammlerobjekt am Meer. Aber die Chance diesen zu finden ist aufgrund der reduzierten Vorkommen relativ gering.

Aber da gibt es ja noch mehr. Ob Donnerkeile, Hühnergötter oder versteinerte Seeigel, auch das sind Fundstücke am Strand, die für Begeisterung sorgen. Wir teilen diese Begeisterung, gehören wir doch auch zu den ewig Suchenden.

Sie wissen es längst, die sogenannten Donnerkeile sind tatsächlich versteinerte Körperteile von vor vielen Jahrmillionen lebenden Tieren. Es handelt sich um Kopffüsser, die den heutigen Kalamaren (Tintenfische) ähneln. Der genaue Name ist Belemniten rostrum. Sie lebten vor ca. 67 Millionen Jahren am Ende der Kreidezeit. Die Kopffüsser verfügten über 10 lange Fangarme. Den zylindrischen, kegelförmigen Gehäuseteil im hinteren Teil der Tiere nennt man Rostrum. Es besteht aus Kalk, die das Tier schichtweise um eine Luftkammer (wurde zum Auftrieb benötigt) legte. Da diese Schicht am stärksten mineralisiert war, ist sie zumeist als Einzige bis heute erhalten und wird nun vom erfreuten Urlauber am Strand entdeckt.

Den Namen Donnerkeil haben wir dem germanischen Gott Donar zur verdanken. Unsere Vorfahren glaubten, dass er bei Gewitter die keilförmigen Geschütze Richtung Erde schleuderte. Natürlich werden nach Stürmen und Gewittern mehr Donnerkeile gefunden, weil durch Wind und Wellen diese aus dem Boden gespült werden und so an die Küsten gelangen. Diese zeitgleiche Häufung veranlasste unsere Vorfahren, Gott Donar in die Verantwortung zu nehmen.

Nun, wir sind heute ein Stückchen weiter und wissen nun um die Hintergründe dieser beliebten Fundstücke.

Nachdem wir nun unsere gefundenen Donnerkeile sicher in der Segeltuchtasche verstaut haben, geht das große Suchen weiter. Denn jetzt halten wir Ausschau nach den Hühnergöttern. Unsere Überschrift suggerierte es bereits, es handelt sich um einen Stein, der ein Loch umrahmt.

Hühnergötter werden in anderen Kulturen auch Hexensteine oder Schlangeneier genannt.

Meistens sind sie aus hartem Feuerstein, diese bestehen aus verschiedenen Mineralien. Die Besonderheit ist, dass man durch das Aufeinanderschlagen der Steine Funken erzeugen kann, die wiederum zum Feuermachen für unsere Vorfahren elementar waren. Daher der Name Feuerstein.

Wie kamen nun die Einschlüsse in die Feuersteine, oder einfacher gesagt, wie entstanden die Löcher?

Zum einen könnte es sich um Einschlüsse von Seelinienstängel (urzeitlicher Stachelhäuter) handeln, zum anderen um weichere eingeschlossenen Mineralien, die im Laufe der Jahrmillionen langsam aus dem Feuerstein rausgewaschen wurden. Übrig blieben die Löcher.

Und woher kommt nun das Huhn im Hühnergott?

Slawische Völker hängten diese Steine an die Hühnerstelle, um die Legefreudigkeit derselben zu erhöhen. Ob das vom Erfolg gekrönt war, ist leider nicht überliefert.

Zum anderen hängten sie Hühnergötter auf, um Hab und Gut vor einem Poltergeist namens Kikimora zu schützen. Auch hier vermögen wir nicht, die Erfolgsquote zu bewerten.

Heute sind die Hühnergotter immer noch begehrtes Strandgut, gelten sie doch auch in der jetzigen Zeit als Glücksbringer und überaus beliebtes Urlaubsmitbringsel.

Es gibt so einige Tipps, um die Erfolgsquote beim Suchen zu erhöhen.

Besonders nach Stürmen und aufgewühlter See steigen die Chancen dramatisch, Beute zu machen.

Gerade im angeschwemmten Seegras haben sich oft Donnerkeile und Hühnergötter verheddert. Es macht also Sinn, einen Stock mitzunehmen, um das Seegras zu entwirren.

Besonders an Steilküsten ist die Suche vielversprechend. Durch sturm- und/oder erusionsbedingte Küstenabbrüche werden so manche Fossilien freigelegt. Bitte im Bereich der Steilküste zwingend festes Schuhzeug tragen und unbedingt die Warnschilder befolgen. Gerade nach Regen sind Küstenabbrüche zu befürchten. Hier kann man nur an die Verantwortung eines jeden Einzelnen appellieren, mit dem notwendigen Respekt auf die Suche zu gehen und nebenbei den rustikalen Charme der Steilküste zu genießen.

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß und Glück bei der Suche nach Fossilien an der Ostsee.

Gerade im Frühjahr und im Herbst erwarten wir an der Ostsee die meisten Stürme.

Wer also aktiv auf die Suche gehen möchte, sollte gerade zu diesen Zeiten einen Urlaub in Boltenhagen einplanen.

Gern geben wir Ihnen Tipps für Ferienwohnungen z. B. an der Steilküste. So sind die Wege kurz. Vom Apartmenthaus Meeresbrise sind es nur wenige Gehminuten zur Steilküste.

Direkt am Strand gelegen ist unser Strandpalais. Nach nur 50 m sind Sie am Strand und können mit der Suche beginnen. Wir drücken die Daumen, dass Sie fündig werden.