Wie bereichernd, wenn alte Traditionen neu entdeckt werden – wie schön, wenn Geschichte hautnah erlebbar wird.
In den letzten Jahren nutzten tausende Gäste die Schmalspurbahn für einen kleinen Ausflug. Steigen Sie ein und begleiten Sie uns auf unserer kleinen Reise mit „De Lütt Kaffeebrenner“.
Unser Startbild wurde von Herrn Karl Arne Richter bei der Eröffnung aufgenommen. Es zeigt die Dampflok Riesa und die Brigade Lokomotive.
Der De Lütt Kaffeebrenner ist eine historische Kleinbahn (Schmalspurbahn), die seit dem 20. Juni 2014 dampfend und schnaufend durch die idyllische Landschaft im Klützer Winkel fährt.
Ihre Jungfernfahrt liegt jedoch schon viele Jahrzehnte zurück, die Bahnlinie des „Kaffeebrenners“ wurde 1905 eröffnet. Auf dieser Strecke wurde das geerntete Getreide von den umliegenden Höfen zu den Speichern und Mühlen nach Grevesmühlen gebracht.
Bereits in den 20er und 30er Jahren wurde der Kaffeebrenner nun auch zur Personenbeförderung genutzt, die Strecke führte Richtung Ostsee, der Badeort Boltenhagen war und ist nur 3 km entfernt. Die Fahrzeit betrug ca. 40 Minuten.
Im Jahre 1995 fuhr die Schmalspurbahn das letzte Mal Richtung Klütz.
Ab 1997 bot dann die 1996 gegründete Klützer-Ostsee-Eisenbahn wieder diverse Fahrten für Einheimische und Urlauber an.
Nach erneuter Stilllegung der Strecke im Jahre 2005 und Entfernung der Schienen im Jahre 2006, investierte die Stiftung Deutsche Kleinbahnen als neuer Betreiber 2.000.000 € in die Wiederherstellung der Strecke.
Seit 2014 fährt nun wieder die historische Schmalspurbahn De Lütt Kaffeebrenner auf 600 mm Spurweite, sehr zur Freude der Kleinbahnliebhaber und natürlich auch der Urlauber. Die Strecke ist ca. 6 km lang.
Übrigens, der aufwendig restaurierte Bahnhof in Klütz steht unter Denkmalschutz. Zu dem Bahnhof (s. Foto) gehört auch eine der wenigen erhaltenen Segmentdrehscheiben Deutschlands.
Viele Jahre befand sich in Grevesmühlen eine Mälzerei. Hier wurde ein Teil der Getreideernte des Klützer Winkels zu Malzkaffee verarbeitet. Das Getreide wurde von den umliegenden Höfen auf den Schienen mit dem „De Lütt Kaffeebrenner“ von Klütz zur Malzfabrik nach Grevesmühlen gebracht, wo es weiter verarbeitet wurde.
Die Malzfabrik beherbergt mittlerweile die Verwaltung des Landkreises Nordwestmecklenburgs.
Die Schmalspurbahn De Lütt Kaffeebrenner wurde nun einer neuen Bestimmung zugeführt, sie zeigt den Schienenverkehr von einer ganz romantischen Seite.
Start ist in der Schloßstadt Klütz, dem Sitz des Amtes Klützer Winkel. Am sanierten Bahnhof Klütz, einem Klinkerfachwerkbau, sammeln sich die Reisefreudigen.
Ein pfeifendes Signal zeigt an: Bitte einsteigen, es geht los.
Mit behäbigen 20 km/h stampft De Lütt Kaffeebrenner durch Wiesen und Felder und bietet bezaubernde Einblicke in eine der landschaftlich schönsten Ecken von Mecklenburg-Vorpommern. Besonders zur Rapsblüte ist diese Fahrt von einmaliger Schönheit.
Von den angehängten Waggons ist einer offen gestaltet, nur ein schützendes Dach über dem Kopf trennt Sie von der malerischen Natur. So sind Sie nah dran, wenn De Lütt Kaffeebrenner durch den Klützer Winkel Richtung Stellshagen stampft.
Es geht vorbei an die berühmte barocke Schlossanlage
"Schloss Bothmer" um dann in Reppenhagen eine Pause von ca. 10 Minuten einzulegen. Dann wird nämlich die Lok über ein Nachbargleis an die andere Seite des Zuges gehängt. Für die Bahnfahrenden ein besonderes Schauspiel. Nach dem Päuschen geht es wieder zurück über Stellshagen zum Bahnhof in Klütz.
Die Kosten betragen:
Eine Fahrt mit der Schmalspurbahn De Lütt Kaffeebrenner dauert ca. 50 Minuten, wobei in Reppenhagen eine Pause von 10 Minuten eingelegt wird.
Und hier kommt der Fahrplan für die Fahrzeiten von April bis Oktober eines jeden Jahres.
Es ist ratsam, sich telefonisch anzumelden. Die Kontaktdaten finden Sie anbei.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Fahrt mit der Schmalspurbahn De Lütt Kaffeebrenner durch den Klützer Winkel.
Unser Tipp: In der Schlossstadt Klütz können Sie auch den Schmetterlingspark und Schloss Bothmer besuchen.