Immer wieder kommen Urlauber und Tagesgäste in unser Büro und fragen nach gastronomischen Einrichtungen, die Fischgerichte anbieten. Offensichtlich sind die Bewohner der Ostsee sehr begehrt und finden daher Berücksichtigung in unserem Blog.
Und hier erscheinen einige unserer Kandidaten, die weiter unten näher vorgestellt werden:
Aufgrund von jahrelanger Überfischung wurden viele Arten stark dezimiert. Seit einigen Jahren erholen sich aber die Bestände, die reduzierten Fangquoten zeigen Wirkung.
Das ganze Jahr über fahren Fischerboote raus in die Boltenhagener Bucht. So gelangt der Fang ganz frisch am selben Tag bei dem Endverbraucher.
Übrigens, die Anlegestelle der Fischer ist in der Weißen Wiek, rechts vom Yachthafen. Die bekannten roten Fischerhütten am Steg sind ein beliebtes Fotomotiv bei unseren Urlaubern.
Je nach Saison warten Scholle und Sprotte, Hering und Dorsch auf Sie. Seefisch trägt zu einer gesunden Ernährung bei. Große Mengen an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, Aminosäuren, Selen … usw., was wie die Mixtur aus einem Chemiebaukasten klingt, sind wichtige Lieferanten für Proteine, Eiweiße, Mineralstoffe und Vitamine.
Nicht umsonst wird die mediterrane Küche empfohlen, besteht sie doch neben Olivenöl, Obst und Gemüse aus ganz viiiel frischem Fisch.
Die Nummer 1 der Ostseefische, nicht nur im Alphabet, ist der Aal. In der ehemaligen DDR als inoffizielles Zahlungsmittel begehrt und missbraucht, liegt heute seine Daseinsberechtigung vor allem in seinem ausgezeichneten Geschmack.
Geräuchert lässt er viele seiner Konkurrenten weit hinter sich. Aber auch Aal süßsauer dürfte so manchen Feinschmecker erfreuen.
Aale werden in der Zeit vom August bis November mit Fangleinen und/oder Reusen gefangen und sehr gern direkt vom Fischkutter verkauft.
Der Aal ist ein nachtaktiver Raubfisch, ihm schmecken Krabben, Flusskrebse und kleine Fische.
Der Dorsch ist einer der größeren Fische in der Ostsee. Er kann bis zu 150 cm groß werden. Das ist sehr lohnenswert, wenn es zum Mittag Filet geben soll. Und damit dieses leckere Stück Fisch auf unsere Teller kommen kann, sind Fangmethoden wie zum Beispiel ein Grundschleppnetz, ein Stellnetz oder auch die Reuse unumgänglich. Wenn der Fang dann noch in den Monaten September bis April erfolgt, bekommen Sie nicht nur ein großes Stück Dorschfilet, sondern auch noch die beste Qualität.
Der Dorsch ernährt sich von kleinen Meerestieren. Er ist ein Raubfisch.
Die Flunder gehört zu der Ordnung der Grundfische.
Sie verdrückt sich gern auf den Ostseeboden, die Vermutung liegt nahe, dass sie sich dort mit ihren Verwandten, Familie Scholle, trifft. Die Ähnlichkeit ist frappierend, die Lebensgewohnheiten identisch. Die Flunder muss aber mit dem Manko leben, dass sie es qualitativ nicht ganz mit der Scholle aufnehmen kann. Zudem ist sie schuppig und hat ein paar warzige Verdickungen an den Flossensäumen, was nicht unbedingt zur Sympathiebildung beiträgt. Dafür steht sie ganzjährig den Töpfen und Pfannen zur Verfügung, wenn man sie mit Grundschleppnetzen zu fassen bekommt.
Da die Flunder als Grundfisch sich tagsüber in den Meeresboden eingräbt, wird sie vorzugsweise nachts oder am frühen Morgen gefangen, wenn sie selbst auf Nahrungssuche geht.
Der Plattfisch ernährt sich von Krebsen, Würmern und kleinen Fischen, bevor er selbst der Nahrungskette folgt.
Der begehrenswertere Verwandte der Flunder ist die Scholle.
Sie wird auch „Goldbutt“ genannt und wird allein schon durch diesen Namen berechtigt auf ein Podest gestellt.
Aus ernährungsphysiologischer Sicht gehört die Scholle zu den Spitzenreitern unter den Speisefischen. Wertvolles Jod, viel Eiweiß, zahlreiche Vitamine (A, B1, B2, B6, C……) und Omega-3-Fettsäuren versammeln sich auf weißem, leicht zu verdaulichen Fischfleisch.
Besonders beliebt ist die Maischolle, sie ist besonders saftig und zart und mit krossem Speck ein kulinarischer Hochgenuss.
Der Hering ist in so ziemlich jedem Salzwasser zu Hause.
Der in vielen Regionen als „Arme Leute Essen“ geltender Hering hat sich zu einem begehrten Speisefisch gemausert, der dem erfreuten Esser in unterschiedlichster Zubereitung zur Verfügung steht.
Der Ostseehering ist zwar kleiner als seine Kollegen in der Nordsee oder Grönland, ist dafür aber zarter und wohlschmeckender. Mit einem hohen Jod- und Eiweißgehalt ist er auch aus gesundheitlicher Sicht ein absoluter Traumfisch.
Der Hering ist ein Schwarmfisch, der sich überwiegend von Kleinkrebsen ernährt. Sein Marktanteil beträgt bei den angebotenen Fischen in Deutschland ca. 20 %. (Verbrauch Hering und Heringsprodukte: ca. 200.000 Tonnen!)
Übrigens: Gerade die Matjes haben eine große Fangemeinde erobert. Aber was sind eigentlich Matjes? Ganz einfach ausgedrückt: Matjes sind pubertierende Heringe im Anfangsstadium. Sie werden vor Erreichen der Geschlechtsreife gefangen und verarbeitet. Der Begriff Matjes stammt aus dem Niederländischen und heißt übersetzt „Mädchenhering“ oder „Jungfrauenhering“. Fischgaststätten feiern den Matjes mit kulinarischen Matjeswochen, die jungfräulichen Heringe haben sich dafür die Monate Mai und Juni ausgesucht.
Unser Tipp: Im Imbiss "Zur Düne" in der Mittelpromenade in Boltenhagen gibt es die leckersten Fischbrötchen mit Matjes und Co. Mmmhh ...
Wenn der junge Hering geht, ist Platz für den Hornhecht oder Hornfisch. Mit Vorliebe stürzen sich die schlanken Fische in großen Schwärmen auf die Heringsbrut, um anschließend wohlgenährt dem geneigten Esser zur Verfügung zu stehen.
Der Hornhecht wird bis zu einem Meter lang. Hat er es auf den Teller geschafft, erkennt man ihn gut an den zahlreichen grünen Gräten. Diese Grünfärbung wird vermutlich durch das Farbpigment Biliverdin verursacht. Dieser Farbstoff ist nicht gesundheitsschädlich und darum ist der Genuss von Hornhecht nicht nur unbedenklich, sondern wird auch aufgrund des sehr guten Geschmackes und des feinen weißes Fleisches von Kennern geliebt.
Hornhechte werden gern mittels Angeln aus dem kühlen Nass gezogen.
Bei der Meerforelle klappern bei vielen Fischessern schon begeistert Messer und Gabel, weil sie zu den köstlichen Lachsfischen gehört.
Vom 15. September bis zum 14. Dezember besteht jedoch in Mecklenburg-Vorpommern ein generelles Fangverbot, das auch für private Angler besteht.
Das Fleisch der Meerforelle ist ähnlich wie beim Lachs rötlich eingefärbt, die Meerforelle ernährt sich hauptsächlich von kleinen Krebstieren, die verantwortlich für diese Färbung sind.
Ähnlich wie beim Lachs schmecken Meerforellen gebraten, geräuchert oder gegrillt vorzüglich.
Sprotten werden etwa 8 bis 10 cm groß, sie leben in Schwärmen, die mit Schleppnetzen das ganze Jahr über gefangen werden.
Die Sprotten haben sich in den letzten Jahren drastisch vermehrt, nachdem das Aufkommen ihres Hauptkonsumenten, Familie Dorsch, stark dezimiert wurde.
Frische Sprotten sind geräuchert sehr lecker und ein willkommener Snack auf jedem Fischmarkt. Bevor sie in den Räucherofen landen, fressen sie sich mit Plankton eine attraktive, mundgerechte Größe an.
Unser Verzehrtipp: Sprotte in die linke Hand nehmen, dann mit der rechten Hand: Kopf ab, Schwanz ab, und dann rin in den Schlund...
Bei Linkshändern ist es andersherum.
Unsere Übersicht zeigt die wichtigsten Fische in der Ostsee. Natürlich gibt es noch viel mehr Sorten.
In loser Folge stellen wir auf unserem Blog die Bewohner der Ostsee vor. Ob Krebse oder Wattwürmer, Kormorane oder Schwäne. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Wenn Sie selbst die Ostsee in Boltenhagen entdecken möchten, sehr gern. Anbei ein paar Anregungen zum Wohnen.