Schwedenzeit in Wismar

Kerstin Bruns
Kerstin Bruns
Redakteurin

Schwedenzeit in Wismar 155 Jahre Zugehörigkeit zu Schweden

Die Hansestadt Wismar ist nur 25 km vom Ostseebad Boltenhagen entfernt und damit Ziel beliebter Tagesausflüge unserer Urlauber.

In zeitlich loser Folge stellen wir darum diese ehrwürdige alte Hansestadt genauer vor.

Und was haben die Schweden nun damit zu tun? Gucken wir mal ...


Heute nun reisen wir in der Zeit zurück und machen einen großen Sprung durch die Jahrhunderte: wir schreiben das Jahr 1632. Und nun wird es spannend.

Im dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) wurde Wismar von Schweden erobert. Die Stadt wurde 1632 von schwedischen Truppen besetzt und im Westfälischen Frieden 1648 Schweden zugesprochen. Als kaiserliches Lehen wurde nun Wismar zusammen mit der Insel Poel und dem Amt Neukloster an die Schwedische Krone abgetreten. Nunmehr befand sich der Sitz des Obertribunals (der höchste Gerichtshof für die schwedischen Gebiete) in der Hansestadt, im Fürstenhof.


Durch die strategisch wichtige Lage und durch ihr Reichtum heiß begehrt wurde Wismar immer wieder von den nordischen Alliierten angegriffen. Die leidgeprüfte Bevölkerung litt unter den Belagerungen und Plünderungen. Die Schweden hielten jedoch die Stellungen, bis die Dänen kamen. Am 13.12.1675 griffen diese das schwedische Wismar an und hielten die Stadt bis 1680 besetzt.


Ab 1680 wurde durch den Einzug des schwedischen Grafes Hans Christopher von Königsmarck als Vertreter des Königs Karl XI. die schwedische Herrschaft jedoch schnell wieder hergestellt. 

Nun bauten die Schweden die Hansestadt zur größten Festung Europas aus (700 Kanonen, 2 Zitadellen, 18 Bastionen!).


Während des nordischen Krieges im Jahre 1711 wird Wismar wiederum von den Dänen belagert, die umfangreichen Festungsanlagen wurden auf Verlangen des dänischen Königshauses gesprengt und abgetragen. Ein paar Jahre später fällt Wismar wieder an die Schweden. Für die schwedische Krone ist die verarmte Stadt aber kaum noch gewinnbringend.


"Alter Schwede", ältestes Bürgerhaus in Wismar, heute ein Restaurant

Hohe Pfandzahlung und VerzichtWismar wird an das Herzogtum Mecklenburg verpfändet

Erst im Jahre 1803 endete de facto die blau-gelbe Herrschaft, das schwedische Königsreich verpfändete für 99 Jahre die Stadt an das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin. Höhe des Pfandes: 1.250.000 Taler.

Aber erst 100 Jahre später, also 1903, verzichtete Schweden vertraglich auf die Einlösung des Pfandes und Wismar und die umliegenden Gebiete fielen endgültig an das Herzogtum Mecklenburg zurück.



Alter Schwede, Zeughaus und Co.Von steinernen Zeitzeugen

Wer die Hansestadt Wismar besucht, findet heute noch steinerne Zeugen aus diesen unruhigen Zeiten.

So zum Beispiel das Restaurant "Alter Schwede" direkt am Markt gegenüber der Wasserkunst. Es ist das älteste Bürgerhaus von Wismar und wurde 1380 im backsteingotischen Stil erbaut. Aber erst im 19. Jahrhundert wurde das Haus in "Alter Schwede" umbenannt und mit einem der bekannten Schwedenköpfe im Portal geschmückt.


Ja, die Schwedenköpfe. Sowohl im Alten Hafen am Baumhaus als auch an mehreren ausgewählten Stellen in der Stadt trifft man auf Duplikate der vieräugigen, farbenfrohen mit großen Schnauzern versehenen Herkulesbüsten. Ursprünglich standen sie in der Hafeneinfahrt und sollten wohl feindlich gesinnte Schifffahrer abschrecken.


Ebenso ein Zeitzeuge ist das stattliche Zeughaus in der Ulmenstraße 15, Baujahr 1701. Es war das ehemalige Waffenarsenal der schwedischen Garnison und beherbergt heute die Stadtbibliothek. Für Besucher fällt sofort eine architektonische Besonderheit ins Auge: Eine große freitragende Decke (60 x 15 m), die sich über das EG und das 1. OG erhebt.


Im Bereich des Lindengartens, Mühlenstraße 32, können Sie den einzigen erhaltenen Wehrturm aus der schwedischen Stadtbefestigung bestaunen. Er ist heute ein Baudenkmal.

Ein Wahrzeichen der Stadt Wismar, die Schwedenköpfe. Duplikate davon sind in der ganzen Stadt verteilt.

Umzüge durch die StadtSchwedenfest in Wismar

Heute wird jährlich dieser spannenden Zeit Tribut gezollt, jeweils im Spätsommer findet das Schwedenfest in der Hansestadt Wismar statt.

Riesige Umzüge in und mit mittelalterlichen Trachten ziehen dann durch die Straßen, machen Halt auf dem großen Marktplatz mit dem Rathaus und der Wasserkunst und erinnern somit an die schwedische Herrschaft. Ein historisches Heerlager wird nachgestellt und Exerzierübungen vorgeführt. Mit Rums und Getöse geht es dann zum Wismarer Hafen, hier wird gern salutiert und zur Freude der Gäste in die Luft geschossen. In diesem Jahr findet das Schwedenfest vom

18.08. - 21.08.2022

statt.

Das sollten Sie also nicht verpassen. Im Bereich des Alten Hafen in Wismar finden Sie zahlreiche Parkplätze.

Das Schwedenfest in Wismar findet jährlich statt.

Hat Ihnen unser kleiner Ausflug in die Geschichte Wismars gefallen?

Dann verweisen wir gern auf folgenden post: Wasserkunst in Wismar

Auch hier beschäftigen wir uns mit der Geschichte der schönen Hansestadt Wismar.

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