Das Naturschutzgebiet Tarnewitzer Huk ist eine Halbinsel. Über die Lage und wechselreiche Geschichte der Halbinsel Tarnewitzer Huk haben wir schon berichtet.
Seit 1993 unterliegt ein Großteil der Halbinsel Tarnewitzer Huk dem Naturschutz.
Das Areal ist ca. 69 Hektar groß. Es gibt keine öffentlichen Wege, das Betreten ist verboten. Zahlreiche Schilder weisen rund um das Naturschutzgebiet darauf hin, das bei Betreten Lebensgefahr besteht. Noch immer werden Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg dort vermutet.
Diese Sicherungsmaßnahmen wurden ab 1993 umgesetzt:
Die Natur konnte sich aufgrund des verordneten Schutzes ungehemmt entfalten und hat jetzt Gebüsch- und Waldstadien erreicht. Weiden, Birken und Espen und auch der von uns schon vorgestellte Sanddorn haben hier ihr Zuhause gefunden. Außerdem finden wir hier auf den der Ostsee am dichtesten liegenden feuchten Flächen Röhricht und Stauden, weil sich hier bei Überflutung das Wasser staut.
Im Jahr 2006 wurde ein umfangreicher Managementplan erarbeitet. Die Belange zwischen Naturschutz, Fischerei und Wassersport wurden abgestimmt, um das empfindliche Ökosystem zu schützen.
Wo der Naturschutz ernst genommen wird, können sich in der Folge selten gewordene Tierpopulationen entwickeln und entfalten. So haben der Karmingimpel und auch der Neuntöter (übrigens: 1985 war er DER Vogel des Jahres) hier eine Heimat gefunden.
In der heilen Natur wird das fröhliche Vogelgezwitscher nur unterbrochen von dem „Geknarze“ der Kreuzkröten.
Die Kreuzkröten-Rufchöre sind in der Fortpflanzungszeit bis zu 2 Kilometer zu hören und sorgen aufgrund der Lautstärke lediglich bei den Kreuzkrötendamen für Euphorie. Die beglückten Ladys verlassen sofort nach der nächtlichen Eiablage den Laichplatz und widmen sich nun wieder –ganz Dame- sich selbst. Aus den schwarzen ein- bis zweireihigen langen Laichschnüren schlüpfen kleine dunkle Kaulquappen, die sich innerhalb von mindestens 17 Tagen zu ansehnlichen (naja, wie man´s nimmt) Kreuzkröten entwickeln.
Da in Deutschland in vielen Regionen der Bestand an Kreuzkröten offenbar rückläufig ist, gönnen wir der Kreuzkröte ihren ungestörten, weil fruchtbaren, Lebensraum im Naturschutzgebiet Tarnewitzer Huk.
Die Kreuzkröten sind nach der FFH-Richtlinie als "streng geschützt" eingestuft. Sie dürfen also nicht gefangen, verletzt oder gar getötet werden. Sie unterliegen damit einem hohen Schutzstatus.
Aber auch größere Tiere wurden hier schon gesehen und so sind wir bei den Säugetieren angelangt.
Mehrfach wurde uns von Urlaubern berichtet, dass Wildschweine sowohl gehört als auch gesichtet worden sind im dortigen Bereich.
In der kalten Jahreszeit bedienen sich die Schwarzkittel in den Gärten der anliegenden Grundstücke, sehr zum Ärger der Einwohner. Die angerichteten Schäden sind immens. Sowohl Jäger als auch die Gemeinde versuchen mit geeigneten Maßnahmen, den einfallenden Wildschweinrotten Einhalt zu gebieten.
Keine Angst: bis in die Ferienwohnungen oder Ferienhäuser ist noch kein Wildschwein gedrungen, zumindest sind uns solche Gräueltaten nicht bekannt.
Sicher und entspannt können Sie bei uns Ihren Urlaub verleben. Und wer weiß: Vielleicht führt ein Spaziergang Sie Richtung Tarnewitz zur Weißen Wiek, vorbei an dem Naturschutzgebiet Tarnewitzer Huk.
Und wenn Sie undefinierbare Geräusche hören, dann wissen Sie: Die Kreuzkrötenjungs rufen zur Paarung!